Markus Strolz

Geschäftsführer Hotel Adler

Langjähriger Bergführer und Skilehrer über das Hotel im Winterparadies

Markus Strolz

Geschäftsführer Hotel Adler
Markus Strolz ist der Geschäftsführer des Hotels Adler in Warth.
Hallo Herr Strolz,
mit Ihrem Haus ist eine lange Tradition verbunden. Wie schafft man es, genau dieses Flair auf die Besucher zu übertragen?

Gäste, Menschen, spüren sehr schnell, ob es ehrlich zugeht, oder zu dick aufgetragen wird. Alles was in unserem Hause alt aussieht ist auch alt, nicht auf urig getrimmt. Mancher Hotelneubau im Alpenraum versucht älter auszusehen wie wir es sind. Das wollen die Gäste doch gar nicht. Wir haben sehr viele Stammgäste und das ist in erster Linie mit der familiären Führung verbunden. Das gibt den Gästen wohl eine gewisse Sicherheit.

Würden Sie sagen, dass sich die Erwartungen an den perfekten Urlaub im Laufe der Jahre verändert haben?

Sicher. Früher wurde davon ausgegangen, dass die Perfektion wohl nur im Luxussegment zu finden ist. Die Zielgruppen waren klar. Jeder Gast buchte die Kategorie, die er sich leisten konnte, wohl wissend, dass mehr Sterne, mehr Leistung einfach auch mehr kosten. Heute ändert der Gast seine Ansprüche täglich und definiert somit auch seine Urlaubserwartungen immer neu. Ein Jahr Skiurlaub in der urigen Berghütte, nächstes Jahr die Ruhe im Wellnesshotel, das Jahr darauf steht die Partylocation auf dem Wunschzettel. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten einen guten Job zu machen, weit weg von Perfektion. Der perfekte Winterurlaub ist nicht zuletzt von den Wetterbedingungen abhängig. Eine Woche lang Sonnenschein am Tag und Neuschnee in der Nacht – das wäre Perfektion. Dann tun wir uns auch im Hotel mit den Gästen viel leichter.

Bild1

©Hotel Adler

Was macht den Charakter Ihres Hauses aus?

Der Adler hat immer noch etwas von einer urigen Berghütte. Die Räume sind niedrig, die alte Gaststube seit über 100 Jahren original erhalten, und rundherum nur Natur. Wir verscheuchen die Gäst nicht mit grölender Apres-Ski-Musik, dafür bieten wir eine gepflegte Gastlichkeit. Dann geht der Gast in die moderne Kaminstube und fühlt sich dort genauso wohl.

Was kann ich im Hotel Adler erleben, wenn ich einmal keine Lust auf Wandern oder die Piste haben sollte?

Unser Saunabereich, den wir 2012 neu gebaut haben, hat einen unvergleichlichen Ruhebereich und ist im Winter täglich 11 Stunden in Betrieb. Wir bezeichnen ihn als Naturkino in 3D. Darin halten es unsere Gäste auch ganz gut ohne sportliche Aktivitäten aus. Dazu gibt es einen modernen Fitnessbereich und natürlich Spiel-und Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugend. Rund um das Haus spielen die Kinder unermüdlich im metertiefen Schnee. Zu Hause gibt es dazu meist keine Möglichkeit mehr.

Sie sagen bewusst, dass es sich bei Ihrer Einrichtung um keine Partylocation handelt. Kommt der „ruhige Urlaub“ heutzutage zu kurz?

Der kleine Ort Warth am Arlberg hat kein Nachtleben. Gäste die danach suchen werden bei uns nicht fündig. Noch ruhiger ist es in unserem Hause , abseits vom Ort, in einer nahezu unbewohnten Gegend. Dadurch lernen sich die Gäste bei uns kennen und sitzen nach dem Abendessen bei einer guten Flasche Wein zusammen und führen spannende Gespräche und viele von ihnen stimmen den Termin für den nächsten Urlaub, im nächsten Jahr, wieder gemeinsam ab. Und wenn uns die Gäste von den Skiausflügen im gesamten Arlberggebiet berichten, den mondänen Orten, den großen Restaurants und haubentragenden Skihütten die sie tagsüber besucht haben, freut es uns besonders wenn Sie sagen….“am schönsten und ruhigsten ist es immer noch im Adler“. Ich denke schon, dass Ruhe wieder vermehrt ein Urlaubskriterium für die gestressten Menschen sein wird.

Bild2

©Hotel Adler

Wie würden Sie mir Ihre Küche beschreiben? Auf welche Speisen darf ich mich besonders freuen?

Wir haben das Glück, das wir seit 16 Jahren den gleichen Küchenchef haben. Er ist ein wichtiger Grund für viele Gäste, dass sie jedes Jahr wiederkommen. Vor allem für seine Suppen ist er berühmt. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich aber auch mit den zunehmenden Lebensmittel-Unverträglichkeiten, damit auch diese Gäste ein kulinarisches Erlebnis bei uns haben. Und unseren Apfelstrudel sollte jeder Gast einmal, oder besser noch öfter, probieren.

Ich habe kein eigenes Auto. Wie zentral ist das Hotel gelegen und welche Ausflugsziele kann ich besonders gut erreichen?

Alle sportlichen Aktivitäten können die Gäste direkt vor dem Haus beginnen. Skifahren, Langlaufen, Wandern, Bergsteigen, Skitouren. Eine Bushaltestelle liegt vor dem Hotel. Im Sommer bieten wir in Warth die kostenlose Sommerkarte an. Damit können die Wanderbusse von Warth-Lech-Zürs kostenlos benutzt werden und die Auffahrt mit der Steffisalpbahn in Warth ist ebenfalls unbeschränkt und kostenlos dabei.

INFOBOX

Bild3©Hotel Adler
Der Adler hat sich von der Berghütte zu einem kleinen Hotel gemausert. Doch nicht Hotelsterne, Restauranthauben oder Luxus prägen das Bild unseres Hotels, es ist der ureigene Charakter der kleinen Berghütte und seiner Bewohner. Der Charme der alten Gaststube, die Verbindung von alter Bausubstanz mit moderner Architektur, Kaminfeuer und Solarenergie, Natursteinmauer und kostenlosem WLAN, Suiten, pfiffige Apartments für die Familie und funktionelle Hotelzimmer.
Dazu ein Top-Angebot aus Küche und Keller, das viele Stammgäste wiederkehren lässt. Wir sind kein Wellnesshotel und haben eine neue, riesige Saunalandschaft die ihresgleichen sucht. Kein Babyhotel und doch wird für die wintersportliche Familie viel geboten. Keine Partylocation, dafür gepflegte Atmosphäre für die Erwachsenen. Urlaub im Adler – passend für viele, eher nicht für jeden.
Quelle: https://www.hoteladler.at/

Was hat es mit der Schnupper-Skitour auf sich?

Seit über 30 Jahren bin ich Bergführer und Skilehrer. Somit habe ich die Möglichkeit, unseren Gästen ein exklusives Wintererlebnis anzubieten und sie auf „meine Berge“, auf anderen Wegen, zu anderen Zeiten zu führen. Jede Woche im Winter gibt es die Möglichkeit für die Adlergäste kostenlos daran teilzunehmen. Es ist eine kleine Skitour, meist zum Widderstein, mit ca. 1,5 h Aufstieg. Es kann aber auch mal eine Nachtskitour oder ein sportliche Skivariante irgendwo im Arlberg-Skigebiet sein. Das Ganze ist immer mit einer Sicherheitseinweisung verbunden. Viele Gäste habe ich damit auch zum Tourenskilauf geführt. Jetzt müssen sie jedes Jahr 2 Paar Skier ins Auto packen.

Kann ich in Ihrem Hotel auch tagen und Seminare abhalten? Genau das ist im Geschäftsalltag von Firmen ja immer wieder sehr interessant…

Wir haben über einige Jahre sehr viele Seminare in unserem Hause veranstaltet. Leider ist es immer schwieriger geworden, die Zimmer dafür anzubieten. Waren es früher oft noch Wochenseminare, so wollen die Firmen nur mehr 1 oder 2 Nächte kommen und benötigen dann meist viele Einzelzimmer. Das ist im Winter nicht möglich. Dafür sind wir einfach zu gut mit Stammgästen ausgelastet. Aber wenn es vom Termin her passt, vielleicht im Dezember, vor Weihnachten, bieten wir mit unseren Seminarräumen auch eine gute Kombination an.

Sind für die kommenden Jahre noch weitere Modernisierungsmaßnahmen geplant?

Wir investieren jedes Jahr einiges vom Umsatz in die Modernisierung und Instandhaltung des Hauses. Dieses Jahr sind wieder einige Zimmer dran und im nächsten Jahr vielleicht noch ein größeres Projekt. Doch es ist noch zu früh über Details zu sprechen.

Vielen Dank für das Interview!
Print Friendly, PDF & Email