Andreas Lackner

Geschäftsführer Tourismusverband Mayrhofen-Hippach

Mayrhofen-Hippach: Urlaub in Tirol

Andreas Lackner

Geschäftsführer Tourismusverband Mayrhofen-Hippach
Andreas Lackner ist der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mayrhofen-Hippach. In seiner Freizeit ist er gerne auf dem Bike oder auf 2 Skiern. Er läuft gerne und nimmt gerne an Skitouren teil.
Hallo Herr Lackner,
in drei Worten: was macht Mayrhofen Hippach als Ferienregion so einzigartig?

Kontrast aus Tradition und Moderne.

Was hat es eigentlich mit der White Lounge auf sich?

Mayrhofen zählte zu den ersten Skiregionen, die das Thema Apres Ski auf eine neue Ebene gehoben haben. Den Verantwortlichen bei den Bergbahnen war es ein Anliegen, die Komponente Genuß besser ins Spiel zu bringen und gleichzeitig mit der Iglübernachtung auch etwas Besonderes abseits des Gewöhnlichen zu schaffen. Meiner Meinung nach ist ihnen das sehr gut gelungen.

Sie wurden als bester Ferienort 2016 gekürt. Inwieweit fühlt man sich einem solchen Titel gegenüber verpflichtet?

Wir fühlen uns nicht Titeln verpflichtet. Sie freuen und ehren uns und sind medial gegenüber dem Kunden eine Bestätigung. Viel wichtiger ist hier die Leistung jedes einzelnen Gastgebers, ob wir als bester Ferienort wahrgenommen werden. Wir können als Tourismusorganisation natürlich viel beitragen, indem wir in eine perfekte Infrastruktur investieren und unsere Produkte bestmöglich kommunizieren. Aber die emotionale Leistung der Gastgeber ist das Um und Auf, ob wir dann als Kollektiv als Gut wahrgenommen werden. Unabhängig davon, ob wir einen Titel dafür bekommen, legen wir als Tourismusorganisation einen großen Wert auf eine stetige Weiterentwicklung der Infrastrukturen und der dazugehörigen Produkte. Auf der Ebene der Gastgeber können wir uns auch auf Spitzenleistungen verlassen. Fast 93% unserer Gastgeber haben weniger als 30 Betten im Haus und sind klein und familiär strukturiert. Diese Gastfreundschaft spürt der Gast, weil die über 150 Jahre generisch gewachsen ist. Ebenso ist es bei den größeren Hotelbetrieben. Auch hier finden wir ausschließlich familiär geführte Häuser mit einem sehr starken Fokus auf die Authentizität und auf den persönlichen und familiären Kontakt zu den Gästen.

Bild2 Paul Suerth

©Paul Suerth

Was ist das Besondere an einem Urlaub im Naturpark? Finden Sie, dass die unberührte Natur im klassischen Urlaub vielleicht auch ein wenig zu kurz kommt?

Das kann ich für uns nicht sagen. Wir stehen mittlerweile bei einem Anteil von 40% an Sommernächtigungen mit steigender Tendenz. Dabei spielt das Angebot des Hochgebirgsnaturparks Zillertaler Alpen eine wesentliche Rolle. Mit 422 km² Ausdehnung ist dieser Naturpark auch nicht gerade klein und bietet damit enorm viel Platz für ausgedehnte Bergtouren abseits von Touristenströmen anderer Gebiete. Wir sehen auch, dass die Optionen größer werden. Gäste lieben neben den Bergtouren von Hütte zu Hütte (z.B. Berliner Höhenweg oder Peter-Habeler-Runde) die Angebote rund um das Thema Klettern und Bouldern. Aber auch Abschnitte mit Klettersteigen sind immer gefragter. Ein wesentlicher Faktor, der sich rasant entwickelt, ist die Kombination aus e-Mountainbike und Bergsteigen. Die langen Wegstrecken in den Talgründen hinter Mayrhofen werden mehr und mehr mit dem eBike überwunden, ehe es dann auf eine Bergtour zu einer unserer bekannten Hütten oder entlang von imposanten Gletscherfeldern geht. Am Abend fährt man dann wieder mit dem eBike aus dem Talgrund raus. Mit dieser Kombination aus eBike und Wandern sehen wir ganz neue Gäste, die den Naturpark zum Bergsteigen nutzen und an 1 Tag damit längere Touren bewältigen. Für uns und unsere Gäste ist der Naturpark aber auch mehr, als nur ein naturnaher „Spielplatz“ für allerlei sportlicher Aktivität. Mit dem Naturpark arbeiten wir intensiv am Schutz und Erhalt unserer Landschaft und auch am Erhalt des lokalen Wirtschaftskreislaufs, der ein wesentlicher Bestandteil des Lebensraums im Zillertal ist.

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©Dominic Ebenbichler

Was macht das Pistenmanagement der Mayrhofen Bergbahnen aus? Wie hat sich dieses im Laufe der letzten Jahre verändert?

Das Ergebnis :-)) Die Mayrhofner Bergbahnen gehören zu den Pionieren des Pisten- und Schneemanagements. Dass sich diese Arbeit ausgezahlt hat und auch in Zukunft auszahlt, spürt man jeden Tag unter seinen Füßen und bekommen wir von unseren Gästen regelmäßig bestätigt. Die Qualtität der Pisten ist grandios.

Was kann ich in Mayrhofen Hippach abseits der Skiwelt erleben? Welche Angebote erwarten mich beispielsweise im Sommer?

Wie oben schon erwähnt ist der Sommer geprägt vom Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen und dem Wandern und Bergsteigen in all seinen Facetten. Das Thema Bike und eBike ist sehr stark bei uns. Dabei bedienen unsere Angebote mehr die Gruppe in der Mitte. Lange, ausgedehnte Biketouren über breite Forststraßen sind eher das Metier unserer Gäste, als der Freeride oder Singletrail. Wenngleich ich hier in jedem Fall auch den Singletrail bei den Zeller Bergbahnen empfehle. Aber, wie gesagt, in Sachen Bike stehen bei uns der Genuß oder die langen, ausgedehnten Bike oder eMountainbike Touren im Vordergrund, die auch mal gerne mit einer Wandertour kombiniert werden. Im Tal ist die Kombination aus Rad und Zillertalbahn sehr gefragt, weil man einerseits Strecke machen kann und andererseits damit leicht zu Ausflugszielen wie die ErlebnisSennerei oder in die zahlreichen Freibäder im Zillertal kommt. Neu ist der „Easytrail“. Ein Weg, der die gesamte Region und seine Orte umspannt, nie mehr als 100 Höhenmeter aufweist und, wie der Name schon sagt, „easy“ zu gehen ist. Wir halten diesen Weg das ganze Jahr in Schuss und so ist er auch im Winter eine willkommene Abwechslung, wenn man mal 1 Tag vom Skifahren aussetzen will. Überhaupt sehen wir ein Anziehen der Nachfrage auf Winterwandern und aus dem erweiterten lokalen Umfeld zu Skitourenangeboten.

Im Herzen von Tirol und Österreich
Welche Rolle spielen Traditionen und Kultur in Ihrer Region? Würden Sie sagen, dass der durchschnittliche Tourist hier sehr interessiert ist, die Welt der Mayrhofen Hippacher kennenzulernen?

INFOBOX

Bild3 Dominic Ebenbichler©Dominic Ebenbichler
Mayrhofen liegt auf 630 m Seehöhe im hinteren Zillertal – somit im Herzen von Tirol und Österreich. Der Ort ist das Aushängeschild des Österreichischen Alpin-Tourismus. Starke Traditionen und Modernität sind hier kein Widerspruch, ebenso wenig wie urige Bauernhöfe und Luxushotels, Zillertaler Küche und internationale Gaumenfreuden, Fun und Action oder Entspannung in unberührter Natur. Die markkanten Erhebungen der Zillertaler und Tuxer Alpen mit ihren Dreitausendern bilden die imposante Naturkulisse und eine Bühne für eine Vielzahl von Aktivitäten für jedermann. Auch die vier Seitentäler des hinteren Zillertals – Stilluptal, Tuxertal, Zillergrund und Zemmgrund – laden Wanderer zum Erkunden ein. Wie die Finger einer Hand fächern sie sich hinter Mayrhofen auf und führen bis hinauf zu den schroffen Gipfeln des Hochgebirges. Hier findet jeder seinen Weg und dank der Vielfalt auch gleich eine urige Hütte zur gemütlichen Einkehr.
Wenn du dich für einen Skiurlaub in Mayrhofen-Hippach in Tirol entschieden hast, findest du sage und schreibe 136 Pistenkilometer vor, von denen 100 Prozent, sollte es zu wenig von der weißen Pracht geben, künstlich beschneit werden können. Somit können wir ruhigen Gewissens 100% Schneegarantie geben! Mit 57 modernsten Liftanlagen können im Skigebiet Mayrhofen täglich von 8.00 bis 16.30 Uhr die Hänge erobert werden. Mach dir anhand unseres interaktiven Pistenplanes ein genaueres Bild über unser abwechslungsreiches Großraumskigebiet.
Quelle: http://www.mayrhofen.at

Das Zillertal ist eng mit seiner Musik und Tradition verwurzelt. Darin findet sich auch die Identität der Zillertaler, die zum Beispiel beim jährlichen Gauderfest in Zell zum Ausdruck gebracht wird. Überhaupt gibt es während des Sommers kaum einen Abend wo nicht in einem Biergarten oder einem Verantstaltungsort eine traditionelle Musikveranstaltung mit einer der Zillertaler Musikgruppen stattfindet. Damit identifizieren sich auch enorm viele Gäste, die uns im Sommer besuchen. Das beginnt im Prinzip mit Marc Pircher im Juni und endet mit dem Almabtrieb im Oktober, der mittlerweile von rund 20.000 Gästen besucht wird.

Stimmt es, dass die Anfänge des Skifahrens im Zillertal zu finden sind?

Ja. Die Familie Spieß sind die Pioniere des Skilehrerwesens und haben dieses maßgeblich geprägt. Sie waren zu ihrer Zeit enorm innovativ und sind es auch heute noch mit ihrer neu gestalteten Ahornhütte.

Was hat es mit den „Hütten mit Herz“ auf sich und welche Rollen spielen diese für den Tourismus?

Die Hütten mit Herz sollen das Persönliche und die Gastlichkeit zum Ausdruck bringen. Wir haben in der Region Freundschaftsbänder, die unsere Gäste von uns und von den Hüttenwirten bekommen. Die Gäste bekommen immer 2 Bänder. 1, das sie sich ans Armgelenk binden oder mitnehmen und ein 2. das sie auf ein großes Herz vor der Hütte knoten. Viele Gäste schreiben dort auch einen kleinen Gruß auf das Armband und schießen Selfies vor dem Herz. Das soll die Verbindung zwischen Gast und Gastgeber zeigen.

Ist es auch möglich, Ihre Region weitestgehend spontan zu besuchen und Ausflugsziele und Co. stressfrei vor Ort zu planen? Wer könnte mir hier bei einer unkomplizierten Planung -abseits des Internets- helfen?

Ja, natürlich. Für die Planung kurzfristige Planung vor Ort empfiehlt sich der Besuch in einem unserer beiden Büros in Ramsau oder Mayrhofen. Im Sommer gibt es im Mayrhofner Büro einen eigenen Counter zur Planung von Bergtouren, wo sich der Gast von einem ausgebildeten Bergführer beraten lassen kann, der nahezu jeden Stein und jeden Baum kennt und weiß, welche Tour die beste ist. In der Regel wissen aber auch unsere Gastgeber sehr gut über Touren und Ausflugsziele Bescheid. Wer es dann doch auch gerne digital haben will, der kann sich auch auf unserer Website umsehen und findet dort zum Beispiel auf der interaktiven Karte viele Touren und Ausflugsziele. In einer öffentlichen Betaphase habe wir derzeit auch einen Facebook Chatbot, der auch schon in der Lage ist die ersten Empfehlungen automatisch zu beantworten. Wer das mal probieren will, kann gerne mal im Facebook Messenger nach „Mayley“ suchen und mit ihm chatten. Wie gesagt, es ist noch eine öffentliche Testversion. Also nicht wundern, wenn da mal eine Antwort kommt, die man nicht so ganz nachvollziehen kann.

Egal, wie kurz mein Urlaub bei Ihnen ist: was MUSS ich gesehen haben?

Die Berge :-))

Vielen Dank für das Interview!
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