Mathieu Gschwandtner
Das Freeride Nachwuchstalent gibt Einblicke in seine Karriere
wie fühlt es sich an, wenn Du auf der offiziellen Ergebnisliste der Junior Freeride Tour siehst, dass Du der 7. beste Junior Freerider der Welt bist?
Ich bin stolz, auch wenn ich hoffte einen besseren Platz zu erreichen. Als ich nach Andorra gefahren bin, hatte ich schon die Hoffnung auf das Podium zu kommen. Deshalb war ich erst enttäuscht. Aber der 7. Beste zu sein ist schon cool.
Ich bin zwar erst mit 5 in die Schweiz umgezogen, aber mit 3 haben mich meine Eltern zum Skifahren mitgenommen. Zwar bin ich vielleicht nicht so viel wie die anderen Jungs gefahren aber ich war schon öfter im Schnee als die meisten Kinder. Dann habe ich ganz früh mit dem Ski Club angefangen: Ich war nämlich 7.
Das Niveau wird jedes Jahr höher. Die Teilnehmer werden immer stärker, sogar auch die neuen Junioren. Es gibt immer mehr Skischulen, die Training anbieten, besonders in Frankreich. Ich selber habe Freeride Training. Leider geht in der Schweiz alles ein bisschen langsamer. Natürlich trainiere ich für Freeride, aber nicht speziell für die Weltmeisterschaft.
Ich habe das Freeriden dank meiner Eltern kennengelernt. Als ich noch ganz klein war haben sie mich neben der Piste oft mitgenommen. Aber es ist wirklich eine Leidenschaft geworden als ich im Skiclub Verbier war. Ich war 10, direkt nach dem Slalom Training wollte ich mit meinen Eltern Offpist fahren.
Wer ist denn Dein größter Förderer und mit wem trainierst Du?
Meine Eltern sind die, die mich am meisten unterstützen. Mittlerweile habe ich ein paar Sponsoren, die mir beiseite stehen. Ich trainiere die meiste Zeit mit Freunden und/oder mit meinen Eltern. Mit dem Skiclub Verbier habe ich 10 Trainingseinheiten in der ganzen Wintersaison. Die Skischule Powder Extrem kümmert sich darum. Ansonsten trainiere ich ab und zu allein.
Vor jeder Abfahrt habe ich immer einen Adrenalinschub, aber keine richtige Angst. Aber auf ein „zu schwieriges“ Gelände würde ich natürlich verzichten. Den Bec des Rosses bin ich noch nicht gefahren! ;-)
Mein Vorbild ist Xavier De Le Rue, auch wenn er ein Snowboarder ist. Ich würde gerne so fahren wie er, bloß mit Ski, weil er so schnell fahren kann und so radikale Linien wählt.
INFOBOX
Die 4 Vallées ist ein Skiresort bestehend aus 5 Orten Verbier, La Tzoumaz, Nendaz, Veysonnaz und Thyon. Bei über 400 Pistenkilometern rund um die 5 Schweizer Ferienorte, kommen Familien und auch die Profis auf den Ski voll auf ihren Urlaubsspaß auf der Piste. Ein sehr beliebtes Gebiet für Freeride Fans. Funparks, viele Hütten und Bars, mit ausreichenden Skischulen runden das Angebot perfekt ab.
Infos: www.4vallees.ch
Um davon zu leben muss man schon sehr stark sein. Man muss sich auch verkaufen können und viel Glück haben (z.B. die richtigen Leute kennenlernen). Mit den Sponsoren kann man mindestens die Kosten stark reduzieren. Mein Ziel ist auf der Freeride World Tour teilzunehmen.
Am 1. März fahre ich in Villars, in der Schweiz. Das ist ein 2* Contest. Auch ein 2* in Nendaz (quasi zu Hause) am 7. und 8. März. Und zum Schluss bei der Freeride Junior Tour in Verbier (3*) am 28. und 29. März.
Welchen Lift / Piste muss unbedingt gefahren sein? Welchen Geheimtipp gibt es für die Mittagspause oder den Aprés-Ski?
Mein Traumskitag: 50cm Neuschnee, Sonne, ich fahre mit der ersten Gondel zum Mt Gelé Gipfel. Ich fahre ihn ein paar Mal durch, dann versuche ich so viele Attelas Rinnen zu „ballern“ und zum Schluss den „Kalle Schüssel“. Mittagspause: einen Sandwich in der Gondel oder vielleicht ein Hamburger mit meinem Vater im Dahu. Après-Ski mache ich noch keinen.