Damian Constantin

Direktor Valais/Wallis Promotion

Wallis – zwischen Matterhorn und Mont Blanc

Damian Constantin

Direktor Valais/Wallis Promotion
Damian Constantin ist seit 2013 Direktor der Organisation Valais/Wallis Promotion mit Sitz in Sion. Er war früher als selbstständiger Berater bei BPW, Coca Cola und Nestlé tätig. Er hat an der Universität Bern Wirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing, Organisation und Personal studiert. Valais/Wallis Promotion vereint die Sektoren Landwirtschaft, Tourismus, Handel und Industrie sowie die Marke Wallis.
Hallo Herr Constantin,
Ihr Slogan lautet „Wallis – ins Herz gemeißelt“. Weshalb ist ein Besuch in Ihrer Gegend so beeindruckend?

Das Wallis liegt inmitten von 45 Viertausendern. Bereits diese außergewöhnliche Lage sorgt dafür, dass in jedem Fall atemberaubende Aussichten garantiert sind. Eine solche Bergwelt bietet außerdem schneesicheren Wintersport und eine unendliche Vielfalt an Wander- und Klettertouren für Anfänger genauso wie für Fortgeschrittene. Hinzu kommt die Kulinarik: das Walliser Raclette AOP (Appellation d’ Origine Protégée – geschützte Herkunftsbezeichnung), das Walliser Roggenbrot AOP, 50 verschiedene Rebsorten AOC (Appellation d’ Origine Controlée) oder die Abricotine AOP, ein Branntwein hergestellt aus Walliser Aprikosen.

Viele Angebote für Familien
Was macht das Wallis zu einem idealen Familienreiseziel?

Natürlich gibt es bei uns Rodelbahnen, Kletterparks, Trotinetteabfahrten und ein besonders reichhaltiges Angebot für kleine Ski- und Schlittelfans. Dank der ausgedehnten Natur ist aber eigentlich das ganze Wallis ein einziger, riesiger Naturspielplatz. Seilbahnen, Gondeln und Zahnradbahnen sorgen für faszinierendes Reisen, autofreie Bergstationen für entspannte Eltern. Zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen ermöglichen dank einer auf Kinder ausgerichteten Infrastruktur außerdem eine Anreise mit leichtem Gepäck.

Das Handwerk spielt auch im 21. Jahrhundert für das Wallis eine große Rolle. Inwieweit kommen Touristen mit den handwerklichen Arbeiten in Verbindung?

Die Verschmelzung von Tradition und Moderne ist im Wallis besonders gut sicht- und erlebbar. Die Gäste können hier erleben wie das berühmte Walliser Roggenbrot hergestellt, wie Safran geerntet wird oder können sich als Raclettestreicher versuchen. Und natürlich gibt es eine Vielzahl an Winzern, die interessierten Besuchern gern ihre Kellertüre öffnen.

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©Valais/Wallis Promotion

Wie schafft es die Region, modernen Tourismus und Tradition miteinander zu verknüpfen?

Im Wallis werden Traditionen gelebt, nicht inszeniert. Da die Bevölkerung die Traditionen in ihren Alltag integrieren, kommen auch die Gäste mit ihnen in Berührung. Auf authentische Art und Weise. Das Brauchtum auf sanfte Weise den Besuchern zugänglich zu machen, ist für uns zentral.

Welche Orte sind für Touristen besonders attraktiv und weshalb? Wo sind beispielsweise die Besucherzahlen besonders hoch?

Selbstverständlich verfügt Zermatt dank seiner Lage am Fluss des Matterhorns über eine besondere Anziehungskraft. Aber auch andere Destinationen wie Crans-Montana oder Verbier oder auch die Aletsch Arena mit dem UNESCO-Welterbe verfügen über internationale Strahlkraft. Es gibt im Wallis aber auch zahlreiche kleine Destinationen, die für Gäste äußerst attraktiv sind. Zum Beispiel das Lötschental mit seinem Brauchtum und den pittoresken Dörfern, das Goms als Mekka der Langläufer oder Val d’Hérens mit seiner weitgehend unberührten Landschaft.

Wallis – ins Herz gemeißelt
Angenommen, ich kann nicht Skifahren. Ist die Gegend für mich dennoch interessant? Was kann ich alternativ unternehmen?

Das Wallis ist ein Paradies für Skifahrer – aber nicht nur. Die Thermalbäder in Ovronnaz oder Leukerbad sorgen für Entspannung abseits der Pisten. Das Goms bietet ausgedehnte Langlaufloipen. Winterwanderwege und Schneeschuhtrails finden Sie in jeder Destination. Und nicht zuletzt stehen 66 Gourmetrestaurants und 60 Wirtshäuser mit dem Label „Walliser Köstlichkeiten“ zur Auswahl.

INFOBOX

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Seit 2013 existiert im Wallis eine branchenübergreifende Organisation mit der Aufgabe, die Marke Wallis zu stärken und Tourismus, Wirtschaft, Landwirtschaft sowie Bildung und Kultur in ihren gemeinsamen Zielsetzungen nachhaltig zu unterstützen. Valais Wallis Promotion fördert Exzellenz und setzt sich dafür ein, zukunftsweisende Entwicklungen im Kanton mit den angeschlossenen Mitgliedern partnerschaftlich anzustossen. Vorhandene Kräfte bündeln und Synergien schaffen, um gemeinsam das Wallis von morgen zu schaffen – das ist das Anliegen unserer Unternehmung.
Quelle: https://www.valais.ch/de/info/ueber-uns

Was würden Sie gern mit Hinblick auf den Wallis-Tourismus verändern und worauf sind Sie besonders stolz?

Die Verschmelzung von Moderne und Tradition ist einzigartig, das Panorama atemberaubend, das Angebot für unsere Gäste vielfältig. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Koordination unter den einzelnen Leistungsträgern weiter intensiviert wird, um den Gästen die Region als Ganzes einfacher zugänglich zu machen. Wir sind aber auch hier auf einem guten Weg.

Sie bieten unter anderem in verschiedenen Regionen auch das Winterwandern an. Was hat es damit auf sich?

Es gibt keine bessere Art, die Winterlandschaft zu genießen und sich zu entspannen, als mit Winterwandern. Immer mehr Gäste entdecken diese Art des sanften Wintersports für sich. Das Wallis inmitten von 45 Viertausendern bietet nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ideale Bedingungen für Wanderungen.

Was würden Sie sagen, ist „typisch Wallis“? Gibt es beispielsweise ein klassisches Gericht, das jeder Tourist einmal gekostet haben sollte?

Das Walliser Raclette AOP. Das klassische Walliser Gericht wird mit einer Kartoffel, Essiggurken und Silberzwiebeln serviert – natürlich mit einem Glas Fendant, dem bekanntesten Walliser Weißwein. Übrigens isst man im Wallis Raclette nicht nur zu Silvester – wie es in Deutschland vielerorts Brauch ist – sondern zu jeder Jahreszeit, besonders im Sommer. Selbst im Fußballstadion bekommen Sie Raclette und Wein statt Bier und Wurst.

Was ist mit Hinblick auf das Jahr 2017 geplant? Erwarten die Besucher touristische Highlights und besondere Events?

Eine besonders beeindruckende Veranstaltung im Sommer 2017 wird das eidgenössische Jodlerfest in Brig sein. Aber auch jährliche wiederkehrende Events wie die Belalp Hexe (die verrückteste Skiabfahrt überhaupt), das Xtreme Verbier (ein Freeeride-Event der Extraklasse) oder die Ringkuhkämpfe werden wieder zahlreiche Besucher anziehen.

Vielen Dank für das Interview!
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