Franz Schafflinger

Geschäftsführer Gasteiner Bergbahnen AG

Gasteiner Bergbahnen: Skiurlaub im Salzburger Land

Franz Schafflinger

Geschäftsführer Gasteiner Bergbahnen AG
Franz Schafflinger ist der Geschäftsführer der Gasteiner Bergbahnen AG.
Hallo Herr Schafflinger,
mit welchen Herausforderungen sieht sich die Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft hauptsächlich -beispielsweise vor dem Start einer Saison- konfrontiert?

Wir leben einen sich wiederholenden Kreislauf der Natur mit dem Wechsel der Jahreszeiten. Nach Abschluss der Bauarbeiten gilt es alle Vorbereitungen für den Winter zu treffen und die Voraussetzungen für ein gutes Produkt zu schaffen. Sobald die Temperaturen es erlauben, laufen die Schneekanonen auf Hochtouren. Wir möchten unseren Kunden eine ausgezeichnete Qualität und Berge voll schöner Augenblicke bieten.

Inwieweit haben sich die Ansprüche von Urlaubern im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert und wie schnell kann das Angebot an einen wechselnden Anspruch gegebenenfalls angepasst werden?

Wir sind bemüht, die Erwartungen unserer Gäste zu erfahren und zu verstehen, damit wir auch passende Produkte entwickeln oder verbessern können. Die Komfortansprüche der Skigäste haben sich grundlegend geändert. Keiner will heute noch zweimal anstehen und umsteigen, um bis auf den Gipfel zu kommen. „Non stop to the top“ ist die neue Zielrichtung. Es hat sich viel getan in der Angebotsentwicklung, vor allem in Richtung Erlebnisinszenierung. Skifahren alleine ist heute zu wenig. Die Kunden sind anspruchsvoller geworden und erwarten für ihr Geld ein entsprechendes Angebot.

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©Gasteiner Bergbahnen AG

Was macht für Sie die Faszination an einem Winterurlaub in Gastein aus?

Die Kombination von Ski, Bergen & Thermen. Die unglaubliche Angebotsvielfalt und –dichte auf einen sehr überschaubaren Raum. Die Wahlmöglichkeit zwischen drei Orten mit sehr unterschiedlichen Charakteren, die einander nicht widersprechen sondern sich sinnvoll ergänzen. Die Schneesicherheit durch die Höhenlage und die Vielfalt des Wintersportangebotes.

Welche Rolle spielt -Ihrer Meinung nach- Luxus für die Urlauber, die sich in Ihrer Region erholen möchten?

Aus meiner Sicht geht es mehr um Luxus in Form von Zeit. Viele Gäste nutzen hier die Möglichkeit zum Abschalten, zum Entschleunigen, zum Auftanken und zum Kraftholen. Kurz: Zum Aufladen der eigenen Energie. Sie wollen sich selbst „etwas Gutes“ tun, auch das Gesundheitsangebot nutzen. Und nebenbei gönnt man sich eben sportliche, kulinarische und kulturelle Genüsse.

Haben Sie besondere Angebote, die sich an eine bestimmte Zielgruppe, beispielsweise an Familien, richten?
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©Gasteiner Bergbahnen AG

Gastein hat eine sehr lange touristische Tradition sowohl im Sommer als auch im Winter. Daher auch ein breites Angebot, wo für jeden etwas dabei ist. Mit Ausnahme der Gletscher ist Sportgastein das höchstgelegene Skigebiet im Bundesland Salzburg und bietet allein aufgrund der Höhenlage oberhalb der Waldgrenze umfangreiche Möglichkeiten für Freerider, die sich abseits der präparierten Pisten viel wohler fühlen. Gastein bietet neben dem Ski fahren aber auch noch viele andere touristische Angebote. Es will nicht jeder alles, aber alle wollen etwas Besonderes!

Der Betrieb der Bergbahnen ist durch feste Betriebszeiten gestaffelt. Was passiert eigentlich, wenn es hier -vielleicht aufgrund einer technischen Störung- zu Ausfällen kommt?

Problematisch wären Ausfälle von Zubringerbahnen, daher haben wir immer darauf geachtet, dass es mehrere Möglichkeiten und Alternativen gibt, um in das Skigebiet zu kommen. Die Seilbahnen sind so positioniert, dass je nach Wetter- und Schneelage das Skigebiet in unterschiedlichen Höhenlagen genutzt werden kann. Darüber hinaus sind wir auch im Verbund mit Ski amadé, sodass ein kompletter Ausfall gänzlich unrealistisch ist.

Sind für die kommenden Jahre einschneidende Änderungen geplant? Kommen beispielsweise neue Bahnen dazu oder ändern sich die Betriebszeiten?

INFOBOX

Bild3©Gasteiner Bergbahnen AG
Das Gasteinertal bietet Skifahrern, egal ob Anfängern oder Fortgeschrittenen, vier abwechslungsreiche Skigebiete mit einer Vielzahl an blauen, roten und schwarzen Pisten, die eine Gesamtlänge von ca. 207 km aufweisen. Somit kann jeder ganz leicht entscheiden in welchem Gasteiner Skigebiet er seine Spuren im Schnee ziehen möchte bzw. wo er seine vielen Pistenkilometer sammeln mag. Für Winterurlauber, die sich abseits der Piste bewegen möchten, hält die Wintersportregion Gastein zahlreiche Aktivitäten bereit, wie Schneeschuhwanderungen, Skitouren oder Rodeln. Für einen Skiurlaub mit der Familie eignet sich das Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel bestens. Hier gibt es nicht nur Skipisten in allen Schwierigkeitsgraden, sondern auch ein großes Übungsgelände für Anfänger und diejenigen, die sich nach einer langen Sommerpause wieder einfahren möchten. Beim Skifahren und Snowboarden in Gastein darf ein Besuch in einer der vielen Skihütten natürlich nicht fehlen. Hier heißt es dann: einkehren, relaxen und Energie für weitere Skiabfahrten sammeln! Adrenalinsuchende Freerider und Offpiste Skifahrer kommen im Skigebiet Sportgastein voll auf ihre Kosten. Denn hier wartet ein Skipistentraum mit grandiosem Pistenpanorama auf das Gasteinertal.
Quelle: http://www.skigastein.com/

Ja, wir haben gerade mit der Umsetzung des Generationenprojektes Schlossalm begonnen. Im Dezember 2018 wird die neue Schlossalmbahn in Betrieb gehen. Diese neue Einseilumlaufbahn (Kabinen für jeweils 10 Personen) führt in zwei Sektionen hinauf auf 2.070 Meter. Umsteigen bei der Bergfahrt erübrigt sich künftig. Die Förderkapazität verdoppelt sich von 1.400 auf 3.000 Personen pro Stunde. Die neue Bergstation liegt etwas höher, sodass sie an einem idealen Verteilpunkt situiert ist, von dem aus der Skigast gleich zwischen drei Abfahrtsmöglichkeiten mit jeweils mehr als 1.200 Meter Höhendifferenz wählen kann. Der Neubau ersetzt die Standseilbahn, außerdem werden auch noch die Doppelsesselbahn Haitzingalm und die fix geklemmte Vierersesselbahn Kleine Scharte abgetragen. Die Pistenflächen werden insgesamt um rund 20 Hektar erweitert. Für die Beschneiung neuer sowie bestehender Pistenflächen wird ein Speicherteich mit 150.000 Kubikmeter Wasservolumen errichtet. Das Gesamtvolumen der Kerninvestition Schlossalm für den Zeitraum 2016 – 2020 beläuft sich auf 84,8 Mio. Euro.

Treten Sie regelmäßig mit den Urlaubern -beispielsweise in Form von Umfragen- in Kontakt, um Verbesserungswünsche noch gezielter umsetzen zu können?

Ja, Marktforschung ist für uns ein wesentliches Element in der Angebotsentwicklung. Aufgrund vieler Rückmeldungen von Stammgästen und Einheimischen haben wir auch ein Bürgerbeteiligungsmodell bei unserem Generationenprojekt „Schlossalm NEU“ geschaffen. Über die Plattform 1000×1000.at/skigastein können sie sich direkt an der Finanzierung für diese Großinvestition beteiligen.

Wie viele Mitarbeiter sind bei Ihnen beschäftigt und welche Kompetenzen muss ein Bewerber mitbringen, um vielleicht seine Leidenschaft zur Region mit der Arbeit bei den Gasteiner Bergbahnen verbinden zu können?

Im Winter ist der Mitarbeiterstand mit rund 220 doppelt so hoch wie im Sommer. Auf ein Jahresäquivalent gerechnet beschäftigen wir 160 Personen. Von unseren Mitarbeitern erwarten wir uns neben der fachlichen Qualifikation auch eine hohe Dienstleistungsorientierung und Bereitschaft zur Weiterbildung.

Was würden Sie sich von den Urlaubern in Ihrer Region wünschen? Was erwarten Sie von der laufenden Saison und wie zufrieden sind Sie bisher?

Wir wünschen uns begeisterte Kunden, die deshalb wieder kommen und unser Angebot weiter empfehlen. Der späte Ostertermin ist für die Wintersportbranche ein Nachteil, weil da schon viele Gäste mit dem Winter „abgeschlossen“ haben. Insgesamt erwarten wir ein gutes Saisonergebnis. Abgerechnet wird aber erst am Schluss!

Vielen Dank für das Interview!
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