Kitzbühel: Das beste Skigebiet der Welt

Dr. Brigitte Schlögl

Direktorin Kitzbühel Tourismus

Frau Dr. Brigitte Schlögl startete ihre Karriere im Jahr 1989 u.a. als Marketingchefin der Schmittenhöhebahn AG in Zell am See und leitete ab 1993 die Öffentlichkeitsarbeit Seilbahnen Österreichs „Marketing Forum“. Ab 2002 bis 2007 fungierte sie als Geschäftsführerin der Weinerlebniswelt Loisium. Anschließend war sie knapp 6 Jahre Geschäftsführerin der Niederösterreichische Betriebs GmbH. Zudem fungierte sie zwischen 2011 und 2014 auch als Sprecherin der Niederösterreichischen Top-Ausflugsziele. Dr. Brigitte Schlögl ist nun seit dem 1. September 2016 die Tourismusdirektorin des Kitzbühel Tourismus.

Wenn wir von Events in Kitzbühel sprechen, dann sollten wir zuerst mit dem Hahnenkammrennen starten. Dieses trägt über Jahrzehnte bereits dazu bei, dass wir eine legendäre Sportstadt geworden sind und dieses Image auch international verteidigen. Das reicht in einer tourismusintensiven Region jedoch nicht allein aus um in einer Welt der überfrachteten Informationen Gehör zu finden. Daher sind Veranstaltungen, Events und Schwerpunkte im Laufe eines Jahres wichtig, um den Gästen auch etwas zu bieten. Zudem verstärken Events ein Image. Was aber klar zu beachten ist: man muss darauf achten, dass eine Veranstaltung zur Marke passt.

Jede Auszeichnung ist ein Statement zum Status quo, aber sie verpflichtet auch dazu, das Niveau, die Qualität zu halten. Das gilt auch für diese Auszeichnung. Ein Gast der nach Kitzbühel kommt um hier Skisport bzw. Wintersport zu betreiben, erwartet nicht nur moderne Anlagen, wenig bis gar keine Wartezeiten und bestens präparierte Pisten, sondern auch „weiche“ Faktoren wie die Freundlichkeit und Servicequalität der Mitarbeiter und ein tolles Hüttenangebot. Und es ist – wie in der Haubenküche – immer schwieriger oben zu bleiben als einmal den Sprung nach oben zu schaffen.

©Kitzbühel Tourismus, Michael Werlberger

Es gibt in Tirol, in Österreich sehr viele, sehr tolle Skiregionen. Aber es gibt eben nur ein Kitzbühel. Dazu zählt der Mythos, den diese Stadt hat, die leichte Erreichbarkeit, die schöne Kleinstadt und die lange Tradition der Gastfreundschaft. Dazu gehören aber auch die vielen qualitativ hochwertigen Betriebe. In Kitzbühel sind über 43% der Betriebe in der Kategorie 4 und 5* zu finden. Für viele Gäste gehören zudem die tollen Einkaufsmöglichkeiten, die 4 Golfplätze in absoluter Nähe und die tolle lange Skisaison von Ende Oktober bis (heuer) 1. Mai dazu. Was weniger klar messbar ist, ist aber auch der Status eines „place to be“. Hier kommt man her, weil viele berühmte und wichtige Persönlichkeiten gerne nach Kitzbühel kommen.

Kitzbühel ist schon sehr lange eine Zwei Saisons Region. Das Verhältnis liegt im Moment bei 47% Sommer und 53% Winter bei den Nächtigungen. Wobei der Sommer die letzten Jahre aufgeholt hat. Und das Angebot ist während beider Saisons ein sehr attraktives und sportliches.

©Kitzbühel Tourismus, Michael Werlberger

Es ist auch die Frage: was versteht man unter Wellness? Ist es nur das Angebot von Wellness-Hotels oder zählt da mehr dazu. Für mich ergänzen sich die beiden Produkte sehr gut. In Kitzbühel haben wir auf Grund der Landschaft die Möglichkeit vieles zum Thema Entspannung und Relaxen anzubieten (inkl. Yoga Kongresse). Zu dem Thema gehören aber auch die bestens ausgestatteten Hotels und auf der anderen Seite die Möglichkeiten für unzählige Sportarten. Perfekter geht es nicht: Vormittag Sport – Nachmittag Entspannung.

Kitzbühel ist für viele nach außen hin keine klassische Familiendestination. Wir können aber sowohl im Winter als auch im Sommer sehr viele Familien begrüßen. Es gibt auch keinen eigens gebauten „Erlebnispark“ für Kinder, aber es gibt einzelne Highlights wie den Kids Kletterpfad auf dem Kitzbühehler Horn, der begeistert angenommen wird. Auch die vielen Höhenwanderwege vom Horn bis zum Hahnenkamm sind prädestiniert für Wanderungen mit Kindern . Wir sind eine Region, in der sich Familien aufgrund der natürlichen Gegebenheiten im Sommer wie Winter wohl fühlen.

Da gibt es klar einige Vorteile: es ist die leichte Erreichbarkeit. Egal aus welcher Richtung unsere Gäste anreisen. Dann ein sehr gutes Hotelangebot mit ausreichenden Kapazitäten und mit dem K3 ein Tagungszentrum, das technisch perfekt ausgestattet ist für Veranstaltungen bis 700 Teilnehmern. Das alles bieten Städte auch. Was in Kitzbühel aber dazukommt ist unsere Lage, eingebettet in eine tolle Landschaft. Ein paar Schritte aus dem Hotel, aus dem Tagungszentrum heraus und ich kann ein zusätzliches Programm in der Natur anbieten. Und diese Kombination mit dem weiteren Asset einer legendären Sportstadt – das macht den Reiz und den Vorteil von Kitzbühel aus.

Wenn es um den weltweiten Tourismus geht, ist die größte Herausforderung die Sicherheit, die Angst vor Anschlägen und der immer stärker werdende Nationalismus, der langfristig der Wirtschaft schaden wird. Wenn ich nur an den Tourismus in unserer Region bzw. in den Alpen denke, dann sind die Gründe dafür etwas „profaner“: in Diskussionen mit den Betrieben hat man den Eindruck, dass es fast eichter ist Gäste zu bekommen wie gute Mitarbeiter. Das wird sicher eine der größten Herausforderungen. Wir leben auch in einer Zeit der sich verändernden Jahreszeiten. Hier wird die Herausforderung sein, schnell genug zu reagieren und entsprechende Angebote zu erstellen. Und die Verunsicherung betreffend der Weltwirtschaft trifft auch unseren kleinen Raum. Denken wir nur an den nahenden Brexit oder das große und noch lange nicht gelöste Problem der Flüchtlinge. Abschließend muss man aber für uns hier sagen: wir sind gut aufgestellt und uns auch dessen bewusst, dass wir immer schneller und flexibler reagieren müssen. .